Der Heidelberger Heiliggeistpfarrer Hermann Maas (1877 – 1970): Sein Denken und Handeln als Retter vieler Juden und Judenchristen während der Zeit des Nationalsozialismus ist leider rühmlicher Einzelfall. Selbst innerhalb der Bekennenden Kirche. Mutig tritt Maas für verfolgte Juden ein. Er unterstützt sie, wo und wie er nur kann. Auch nach 1945 setzt er sein Engagement für Juden fort. Und 1950 folgt Maas als erster Deutscher überhaupt einer Einladung desStaates Israel … Mit dem vorliegenden, auf breiter Quellenbasis angelegten Werk erarbeitet der Autor einen kritischen Umgang mit der Person Hermann Maas mit der Intention, ihn zu verstehen und seine Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Selbst ungeachtet in seinem Handeln erkennbarer Brüche und Diskrepanzen …
Markus Geiger, Hermann Maas – Eine Liebe zum Judentum. Leben und Wirken des Heidelberger Heiliggeistpfarrers und badischen Prälaten.Im Auftrag der Stadt Heidelberg hrsg. v. Peter Blum. Buchreihe der Stadt Heidelberg, Bd. XVII.472 S. mit 31 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-927-7. EUR 26,80.
Während des Zweiten Weltkriegs lebten und arbeiteten zwischen 12.000 und 15.000 Fremdarbeiter in Heidelberg. Diese Fremdarbeiter kamen aus ganz Europa. Darunter sowohl ältere als auch erschreckend viele jüngere Menschen, sogar Kinder. Die meisten waren zur Arbeit zwangsverpflichtet worden, während manche sich freiwillig zum Arbeitsdienst in Deutschland gemeldet hatten. Eingesetzt wurden die Fremdarbeiter in durchweg allen Wirtschafts- und keinesfalls allein in unmittelbar kriegswichtigen Bereichen. Zudem wurden in den klinischen Einrichtungen der Universität zahlreiche Fremdarbeiter medizinisch versorgt. Und das nicht nur aus Heidelberg, sondern aus der ganzen Region …Was die Fremdarbeiter in Heidelberg erwartete – Arbeits- und Lebensbedingungen, Unterbringung, Ernährung, Kleidung, medizinische Versorgung, kulturelles und religiöses Leben, Geschlechts- und Sozialbeziehungen zwischen Fremdarbeitern und zu Deutschen etc. –, das vermittelt diese Studie erstmalig auf breiter Grundlage insbesondere städtischer Archivquellen.
Im Auftrag der Stadt Heidelberg herausgegeben von Peter Blum. Band XVI368 S. mit 176 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-774-7. EUR 24,80
Eine Biographie
Richard Benz (1884 –1966) verkörpert den bürgerlich-konservativen freischaffenden Gelehrten im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Er beschäftigte sich mit mittelalterlichen Legenden, der Epoche des Barock, der Klassik und vor allem der Romantik. Sein Schaffen ist geprägt von kultur-konservativem Denken, missionarisch-volksbildnerischem Anspruch und einer romantischen Geisteshaltung. Die von Richard Benz übertragene »Legenda Aurea« gilt auch heute noch als Standardwerk. In Heidelberg – Benz’ lebenslanger intellektueller Bezugspunkt und Wirkungsort – wird seit 1976 und als Hommage an den Ehrenbürger die Richard-Benz-Medaille für Verdienste um Kultur und Wissenschaft vergeben. So ist Richard Benz nach wie vor präsent.Diese intellektuelle Biographie stellt den in Wilhelminischem Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und der jungen Bundesrepublik erfolgreichen und wirkungsmächtigen Kulturschriftsteller erstmals umfassend dar.
Buchreihe der Stadt Heidelberg, Band XIV376 S., 30 S/W-Abb., fester Einband. Edition GuderjahnISBN 978-3-89735-619-1. € 24,80
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Studentenunruhen in Heidelberg 1967–1973
„Vorsicht: Die 68er sind in der Stadt!“, betitelt die Rhein-Neckar-Zeitung im Mai 2008 ihren Artikel über eine von „Alt-68ern“ organisierte Veranstaltung. Ganz so, als könne davon erneut eine Gefahr ausgehen. Erinnerungen an bildlich überlieferte Straßenschlachten, studentische Steinewerfer und Polizisten im Einsatz mit Schlagstock und Wasserwerfer erscheinen vor dem inneren Auge des Lesers …Doch der Artikel enthüllt: die Akteure von damals sind längst ergraut. Teils tragen sie nun Anzug und Krawatte, erscheinen dem bürgerlichen Establishment näher als dem studentischen Protest. Gedanken an einen prominenten Aktionisten werden wach, der vor allem in der Frankfurter Szene aktiv und nicht eben zimperlich mitmischte, später in Turnschuhen die politische Karriereleiter bestieg, um zuletzt – wie lang liegt das schon wieder zurück? – im eleganten Nadelstreifen abzutreten. Die „68er-Generation“ ante portas des Altenheims …Die vorliegende Studie dokumentiert das lokale Geschehen jener Jahre. Das Ringen um den demokratischen Rechtsstaat auf der kommunalen Bühne wird lebendig. Insbesondere in der Person des Heidelberger Oberbürgermeisters Reinhold Zundel: So sehr ihn die 68er als Feindbild brauchen und vereinnahmen, entwickelt doch gerade er sich zu einem Verfechter eines eng an der Verfassung orientierten Demonstrationsrechts …
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. 13.448 S. mit 50 Abb., fester Einband.Edition Guderjahn. 2009.ISBN 978-3-89735-598-9. EUR 24,80
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1919 erfolgt die Gründung der Josefine und Eduard von Portheim-Stiftung. Mit dem Stiftungsnamen ehren der wohlhabende Privatgelehrte Victor Goldschmidt und seine Ehefrau Leontine die Mutter des Stifters und den Vater der Stifterin. Stiftungszweck ist die Förderung von Wissenschaft und Kunst. 1921 erwirbt Goldschmidt das Palais Weimar, das in der Folge seine Sammlungen aufnimmt und damit den Gründungsbestand des noch heute existierenden Museums und den Sitz von Stiftung und Museum bildet. In den folgenden Jahren tätigen die Eheleute wiederholt erhebliche Zustiftungen. 1933 stirbt Goldschmidt und seine Witwe übernimmt an dessen Stelle den Kuratoriumsvorsitz. Doch dies bleibt ein Intermezzo; denn wegen ihrer jüdischen Herkunft ist die Stifterwitwe vermehrt Schikanen ausgesetzt. Unter dem Eindruck des im Zuge der Nürnberger Rassengesetze wachsenden Antisemitismus legt sie 1935 den Kuratoriumsvorsitz nieder. Doch schon weit früher werden die Geschicke der Stiftung zunehmend von anderen Stiftungsmitarbeitern und insbesondere von dem jeweiligen geschäftsführenden Kuratoriumsmitglied mitbestimmt – und das keineswegs mehr allein am Stifterwillen orientiert …
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. 12.
248 S. mit 60 Abb., fester Einband.
Edition Guderjahn. 2008.
ISBN 978-3-89735-531-6. EUR 22,80
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Schon Zeitgenossinnen und Zeitgenossen empfinden die Raumkonzeption der Heidelberger Stadthalle als Clou: Nahezu alle Räume lassen sich zu einem einzigen großen Festsaal verbinden. Dies erweist sich bei den großangelegten Festen der Universität als äußerst wichtig. Ebenso vorteilhaft ermöglicht die Raumanordnung die zeitgleiche separate Durchführung unterschiedlicher Veranstaltungen. Außerdem sind die meisten Räume multifunktional nutzbar.
Die Heidelberger Stadthalle gehört zu der kleinen Gruppe der um 1900 erstellten Bauwerke dieser Gattung. Von denen nur noch ganz wenige erhalten sind. Sie ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Nicht nur durch die Verwendung außergewöhnlicher Bauformen und eine Dekoration, die sich auf den Friedrichsbau beruft. Sondern auch durch ein ausgefeiltes plastisches Bildprogramm, das auf den ersten Blick bekannt scheint und bei genauerer Betrachtung sogar noch einige Überraschungen bietet ...
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. XI.
Im Auftrag der Stadt Heidelberg hrsg. von Peter Blum.
280 S. mit 47, z.T. farbigen Abb. und CD-ROM, fester Einband.
Edition Guderjahn. 2004.
ISBN 978-3-89735-255-1. EUR 21,80
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Als am 22. November 1901 in Berlin zum ersten Mal Wilhelm Meyer-Försters Schauspiel „Alt-Heidelberg“ über die Bühne ging, dachte noch niemand daran, dass das der Auftakt zu einer internationalen Karriere war. Im Gegenteil – noch vor der Uraufführung sollen einige Schauspieler mit Arbeitsverweigerung gedroht haben, da sie aufgrund der angeblich minderwertigen literarischen Vorlage und des Kitsches einen Eklat im Publikum und bei der Kritik befürchteten. Stattdessen mauserte sich „Alt-Heidelberg“ zu einem der meistgespielten Stücke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Im Mittelpunkt des Buches steht eine eindringliche Analyse von Meyer-Försters Schauspiel, seinen Bearbeitungen sowie den zahlreichen Verfilmungen. Erklärbar wird der Erfolg im Kontext einer kollektiven Heidelberg-Erinnerung, die diese Stadt insbesondere als Hort für romantische Liebesgeschichten im korporierten Studentenmilieu sentimental verklärt und die entscheidend von Viktor von Scheffel inspiriert wurde: „Alt Heidelberg, du feine“. Dass das nicht bei allen auf Gegenliebe stieß, versteht sich dabei fast von selbst.
Oliver Fink, „Memories vom Glück“. Wie der Erinnerungsort Alt-Heidelberg erfunden, gepflegt und bekämpft wurde.Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. IX.192 S. mit 27 Abb., fester Einband.Edition Guderjahn. 2002.ISBN 978-3-89735-209-4. EUR 18,90.
Die Anwesenheit von rund 20 000 Amerikanern in Heidelberg ist seit langem eine Selbstverständlichkeit. Kaum jemand erinnert sich noch an die problembehafteten Anfänge. In Zeiten deutscher Nachkriegsnöte frönten die Amerikaner als Sieger und Besatzer in requirierten Liegenschaften einem sprichwörtlichen „Besatzungsluxus“. Der Aufbau tragfähiger Beziehungsstrukturen war daher äußerst problematisch. Der allmähliche Durchbruch zu einem freundschaftlichen Verhältnis ist weniger offiziellen Bemühungen als privatem Engagement zu danken. Am Ende der Besatzungszeit waren die Bedingungen für ein gutnachbarschaftliches Nebeneinander geschaffen, ein wirkliches Miteinander war keiner der beiden Seiten ein Bedürfnis. Die vorliegende Arbeit, eine am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg entstandene Dissertation, zeichnet die Formierungsphase der deutsch-amerikanischen Beziehungen in Heidelberg im Licht der gesamtpolitischen Entwicklung vor dem Hintergrund des beginnenden Kalten Krieges nach.
Theodor Scharnholz, Heidelberg und die Besatzungsmacht. Zur Entwicklung der Beziehungen zwischen einer deutschen Kommune und ihrer amerikanischen Garnison (1948/49–1955).Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. X.304 S. mit 21 Abb. und 6 Grafiken, fester Einband.Edition Guderjahn. 2002.ISBN 978-3-89735-193-6. EUR 22,80.
Eine wissenschaftlichen Anforderungen genügende Darstellung der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Heidelberg von ihren Anfängen bis ins 20. Jh. lag bisher nicht vor. Dieser vom Heidelberger Stadtrat beschlossene umfassende Sammelband schließt endlich diese Lücke.
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. VI.
Mit Beiträgen von Andreas Cser, Susanne Döring, Norbert Giovannini, Franz Hundsnurscher, Martin Krauß, Frank Moraw, Monika Preuß, Udo Wennemuth und Franz Josef Ziwes.
651 S. mit 49 Abb., fester Einband.
Edition Guderjahn. 1995.
ISBN 978-3-924973-48-3. EUR 29,80.
Die vorliegende Arbeit vollzieht auf anschauliche und spannende Weise den Prozess des tief greifenden Wandels nach, der die Nachkriegsjahre in Heidelberg prägte.
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. V.
359 S. mit 41 Abb. und 32 Tabellen, Broschur.Edition Guderjahn. 1995.
ISBN 978-3-924973-47-6. EUR 22,80.
"Die Arbeit hat das Ziel, eine der reizvollsten Epochen der Heidelberger Musikgeschichte darzustellen: die Zeit der Anfänge eines in öffentlichen Veranstaltungen organisierten städtischen, bürgerlichen Konzertlebens und seines Höhepunkts in den großen Musikfesten der Jahre 1834–1843."
Buchreihe der Stadt Heidelberg. Bd. I.
347 S. mit 14 Abb., fester Einband, Leinen.
Edition Guderjahn. 1994.
ISBN 978-3-924973-43-8. EUR 24,80.