Buchvorstellung „Joß Fritz - das verborgene Feuer der Revolution“

Zwischen Ostern und Pfingsten des Jahres 1502 sollte der im Untergrund geplante Bundschuhaufstand um Bruchsal herum losschlagen; er wurde aber durch Verrat bereits im Keim erstickt, während die Verschwörer auf die Fertigstellung ihrer Fahne warteten. Doch mit der blutigen Vergeltung war die Sache nicht erledigt - die Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen hielt weiter an und es gab landesweit noch mehrere Aufstandsversuche, die letztlich als Vorläufer und Wegbereiter des „Bauernkriegs“ von 1525 gelten können. Die zentrale Persönlichkeit dabei ist Joß Fritz - ein Mann, der in dieser Zeit des Umbruchs Obrigkeiten wie Untertanen gleichermaßen mobilisierte und dessen faszinierende Ausstrahlung bis heute nachwirkt. Der um 1470 in Untergrombach geborene Bauernführer verkörperte wie kein anderer die Aufstandsfurcht der Herrschaft und das Sehnen der Untertanen nach Gerechtigkeit und „Freyheit“.

Nun ist der Band „Joß Fritz - das verborgene Feuer der Revolution“ in der 4., umfassend überarbeiteten, aktualisierten und reich bebilderten Auflage in der Reihe „Bausteine zur Geschichte der Stadt Bruchsal und ihres Umlandes“ erschienen. Thomas Adam, ausgewiesener Kenner der regionalen Geschichte, entführt den Leser über die Lebensbeschreibung des legendären Bundschuhführers in die spätmittelalterliche Welt des „gemeinen Mannes“, eine Welt voller Widersprüche, eine Welt der Unterdrückung, der Entbehrungen, aber auch der Sehnsüchte und Hoffnungen.


Autor Thomas Adam (Mitte) überreichte den neuen Band gemeinsam mit Andrea Sitzler (verlag regionalkultur) an die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Prof. Dr. Werner Schnatterbeck von der Kommission für Stadtgeschichte und Oberbürgermeister a. D. und Ehrenbürger Bernd Doll, der schon die 1. Auflage im Jahr 2002 präsentiert hat.